Das ehemalige Hotel Post von Peter Halter


Der damalige Briefkopf, beachte die Berge! Einheimische wissen natürlich, dass der Alpenkranz in Wirklichkeit in der entgegengesetzer Richtung befindet.

 

Im Juli 1903 zeichnete der Luzerner Architekt Emil Vogt, 1863 - 1936, die ersten Entwürfe.

Seine Werke in Luzern: u.a. die Hotels Waldstätterhof, Monopol und National.

 

Gebaut wurde das Hotel von den Gebrüdern Ferrari, der zu dieser Zeit alle grösseren Häuser in Hochdorf baute. So auch das Casino, in dem sich später August Ferrari seine Wohnung einrichtete.

 


Vorgeschichte

Am 9. Juli 1873: Maria Halter – Ottiger, Anverwandte von Peter Halters Vater, erwarb die Liegenschaft von L. Villiger für Fr.  8'820.-

Anfangs 1883 machte Maria Halter-Ottiger Konkurs und am 25. Januar 1883 ersteigerte Josef Halter, Geschäftsagent, (auch ein Verwandter von Vinzenz Halter) diese Liegenschaft für Fr. 6569.-, trat aber zugunsten von Antonio Odoni, Maurermeister, am 16. März 1883 vom Kauf zurück. Nach Odonis Tod 1895 verkauften die Erben die Liegenschaft an Peter Sticher. Nebenbei: in diesem Kaufvertrag ist immer noch die seit 1837 eingetragene Baugrube erwähnt.

Von Peter Sticher erwarb die Hochdorfer Baugesellschaft dieses Grundstück am 08.07.1902, unterschriftsberechtigt war Direktor Theophil Schmidlin.

Zwei Jahre später erwarb Peter Halter eben dieses Grundstück für den Bau des Hotels Post für Fr. 19700.-. Auf dem 1642 m2 grossen Grundstück stehen noch zwei Häuser, die bis Ende 1904 abgerissen werden mussten. Der Neubau fand 1905 statt.

 

An Hand dieser Zahlen ist ersichtlich, wie die Grundstückpreise in dieser Zeitspanne explodierten und für die früheren Besitzer grosse Gewinne abwarfen und nur 7 Jahre später beim Platzen der "Hochdorfer Blase" die Schulden der Käufer ins uferlose stiegen. Mehrere insolvente Firmen und Arbeitslose waren die Folgen.

 

 


Wohl logierten Gäste aus "aller Welt" wie untenstehend dokomentiert, aber das Hotel konnte nie rentabel geführt werden. Zu gross waren die Zinslasten der aufgenommenen Kredite. Peter Halter konnte sich nur "über Wasser" halten, indem er alljährlich auf das Grundstück viel Geld aufnahm.


Der Hotelprospekt


Diese Auszüge des Gästebuchs sind nur erhalten geblieben, weil Peter Halter seine Gedanken für neue Gedichte und Prosa auf die leeren Rückseiten notierte.

 

Die düstere Weltlage war dann massgebend, dass dann mache Firma einging und das "Wirtschaftswunder Hochdorf" um 1915 zu Ende ging. Der Anfang nahm es mit dem "einZug" der Seethalbahn 1883.