Feuer!


Hochdorf hatte mehrere Grossfeuer.

Ging das Feuer immer von der Bäckerei aus, die oben im Dorfe gleich neben der Kirche stand?

Louise und Franz Wey

schreiben in

"Die Geschichte einer Bäckerei" 1977:

Die Geschichte beginnt mit dem Tage, an dem die damalige Bäckerei aufgehört hatte zu existieren - nämlich beim Dorfbrand im Januar 1707. Nach der mündlichen Überlieferung soll der Brand in der Bäckerei ausgebrochen sein,  die damals schon am selben Platz stand, wie derzeit.

Das Feuer zerstörte die ganze Häuserreihe bis zum Hirschen."

Über die nebenstehende Gedenktafel, so schreibt Peter Halter in seiner Dorfgeschichte, 1912:

"In der Dorfmitte erinnert ein mächtiges Kreuz an den grossen Brand. Es trug früher eine Inschrift."

Lange Zeit galt die Tafel als verloren. Durch Zufall wurde sie nach vielen Jahren wieder gefunden."

 

 

Franz Wey montierte sie an der Seitenwand seiner Bäckerei, wo sie heute noch zu besichtigen ist. (Heute Bäckerei Koch)

Nach dem Sterbebuch 1707 waren kaum Leute im Feuer umgekommen.

1860 brannte wieder die Bäckerei, rechts im Bild, Pfister war Paul Leu.

 

 

 

 

"Paul Leu hatte nun, wie er sich geäussert haben soll, genug von der Brennerei und liess die Mauern des Neubaus in massiven Natursteinen in einer Dicke von 110 cm ausführen.

Es entstand ein ansehnliches Gebäude, das entfernt an eine toskanische Villa erinnert, mit Terrasse gegen die Kantonsstrasse hin und zwei grossen Kastanienbäumen davor."

Maria Verena Zimmermann, getauft am 1. November 1886, starb im Feuer am 16. November 1870. Ihr Vater Ferdinand starb infolge seiner Brandwunden am 8. Dezember 1870. Ein Petrolfass soll sich entzündet haben, schreibt Peter Halter in seiner Selbstbiografie.